Deutsche Sportlotterie erhält Lizenz

Später als erhofft, aber nun ist es soweit: Das Glücksspielkollegium der Bundesländer hat grünes Licht gegeben und der Deutschen Sportlotterie (DSL) die Genehmigung erteilt. Der Spielbetrieb soll im September aufgenommen werden. Damit ändert sich das System der Spitzensport-Förderung in Deutschland. Um die Einführung der neuen Lotterie hatte es zum Teil heftige Auseinandersetzungen gegeben.

Die Initiatoren um den Krefelder Unternehmer Gerald Wagener und Diskus-Olympiasieger Robert Harting hatten das Projekt in den vergangenen eineinhalb Jahren entwickelt. Mit den Erträgen aus der Sportlotterie soll – in Zusammenarbeit mit dem Sportlotterie-Gesellschafter Deutsche Sporthilfe – die bestehende direkte Sportlerförderung ergänzt werden. Deutsche Spitzensportler sollen in der Vorbereitung auf Olympische und Paralympische Spiele bessere Bedingungen im internationalen Vergleich bekommen und zusätzlich versichert werden. Außerdem sollen die Nationale Anti Doping Agentur unterstützt und Sportvereine am Lotterieumsatz beteiligt werden.

Zuletzt konnten bereits nahmhafte Unternehmen wie Adidas, die Anwaltskanzlei CMS Hasche Sigle, die Lufthansa, den Edeka-Verbund, die Deutsche Telekom AG und die Wirtschaftsprüfer-Gesellschaft Baker Tilly Roelfs als „Associated Partner“ gewonnen werden. Zudem sei man in Gesprächen mit „Premiumunternehmen aus der Banken-, Automobil- und Versicherungsbranche“.

Nach der zuvor bestandenen Prüfung durch das Finanzministerium Rheinland-Pfalz hatte gestern auch das Glücksspielkollegium keine Einwände erhoben. Das war insofern keine Selbstverständlichkeit, da die DSL die erste private Lotterie seit Jahrzehnten ist, die genehmigt wird, und zudem harsche Kritik durch die Landessportbünde und den Deutschen Tot- und Lottoblock geäußert worden war.

Genehmigung ist auch eine Niederlage für Lotto-Block

Paradoxerweise war Lotto Hessen als Gesellschafterin bei der DSL eingestiegen und damit in direkte Opposition zu den anderen 15 staatlichen Landeslottogesellschaften. Auch die Deutsche Sporthilfe wurde für ihren Beteiligung als Gesellschafterin bei der DSL kritisiert. Insbesondere die Landessportbünde, aber auch der DOSB, hatten darauf verwiesen, dass es bereits die Glücksspirale des Deutschen Toto- und Lottoblocks gebe, von deren Erlösen der Breiten- und Spitzensport profitiere und man durch die DSL Kanibalisierungseffekte fürchte.

Mit Blick auf diese Diskussionen sagt DSL-Chef Gerald Wagener: „Wir sind erleichtert, dass sich die Antragsbehörden nicht vom politischen Lobbyismus gegen uns beeinflussen ließen.“ Unter anderem hatte sich auch der Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes, Reinhard Grindel, öffentlich gegen diese Form der Unterstützung des olympischen Amateursports ausgesprochen.

(Bildquelle: Deutsche Sportlotterie)

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2 Antworten auf “Deutsche Sportlotterie erhält Lizenz”

  1. John Edeus sagte:

    Lieber herr Kuske,
    Wissen sie wo ich den Lizenztext für die Lizenzerstellung, die DSL, dass das Glücksspielkollegium zugestimmt hat, finden kann? Oder besser noch haben sie die Text zugänglisch?

    Mit freundlische Grüße, John Edéus

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