Rückschau SpoBiS 2014: The Oscar goes to…. Rummenigge!

Hier nun wohl späteste Rückschau der Welt auf den SpoBiS 2014. Dafür zum Teil mit einer Einordnung gewisser Aussagen, die nur mit etwas Abstand und der Kennntis von dem zwischenzeitlich Geschehenem vorgenommen werden konnte. So hat sich erst in der Nachbetrachtung herausgestellt, dass der Oscar für die beste Hauptrolle an Karl-Heinz Rummenigge gehen müsste.

Vorher muss ich einschieben: Natürlich habe ich nur einen Ausschnitt mitbekommen, wer zu allen Themen des SpoBiS informiert sein will, hätte entweder die zahlreichen Tweets auf Twitter verfolgen sollen oder kann die umfangreichen Meldungen im Sponsors-Online-Archiv nachlesen.

Aber nun, here we go: Hochinteressant war für mich der Auftritt von Jérôme Valcke, seines Zeichens Generalsekretär der FIFA. Begünstigt durch einen überraschen schwachen Moderator Marcus Othmer (vielleicht schon mit seinen Gedanken in Sotschi?), der auf Englisch zwar ein paar durchaus kritische Fragen zu Katar oder Russland 2018 stellte, aber auf die Antworten, die auswendig gelernt klangen, nichts nachzusetzen hatte. So prallte Othmer an Valcke mit seinen Fragen ab wie Hitze an Teflon. Natürlich gehe die FIFA den Vorwürfen in Katar nach, natürlich werde es Proteste in Brasilien während der WM 2014 geben (schon allein, weil zwei Monate nach der WM die brasilianischen Präsidentschaftswahlen stattfinden), natürlich ist es bedauerlich, dass noch nicht alle Stadien fertig sind… etc. blabla.

Monsieur Valcke, der im Übrigen mit seinen Mitarbeitern in nie erlebter Arroganz umsprang, blockte so zwar leicht genervt, aber ohne jede Mühe alle Kritik ab und rüttelte mich nur damit auf, als er durchblicken ließ wie offensichtlich er keine Lust mehr hat, die immer gleichen Fragen zu Korruption, Katar oder sonstige PR-Katastrophen zu beantworten: Nein, er könne sich „auf keinen Fall vorstellen, noch 2022 Generalsekretär der FIFA zu sein“.

Interessant auch, dass die rechte Hand des FIFA-Oberen Sepp Blatter offenbar nicht weiß wie toll dieser sein Amt findet: Valcke meinte jedenfalls, er glaube ganz sicher, dass sich Blatter nicht noch einmal für eine erneute Präsidentschaft bereit stellen werde. Mittlerweile wissen wir es besser: Nicht einmal eine Woche später ließ sich dann der 77-Jährige zitieren, er würde nicht nein sagen, wenn er gefragt werden würde, ob er es noch einmal mache. Da weiß wohl die eine Hand nicht, was die andere tut.

Ein interessantes Thema riss Valcke dann doch noch an: Einen Videobeweis wie es ihn zum Beispiel im Tennis bereits gibt (oder gab?), soll es im Fußball nach dem Willen der FIFA auf keinen Fall geben. „Wenn das Spiel unterbrochen wird, um strittige Szenen auf Video anzuschauen, ist das falsch. Das müssen wir vermeiden“, sagte Valcke. Das war unmissverständlich, aber eigentlich auch ziemlich vorhersagbar.

Rummnenigge als grandioser Schauspieler

Eine besondere Note bekommt im Rückblick der Auftritt von Karl-Heinz Rummenigge, der für seine schauspielerischen Fähigkeiten für den Oscar für die beste Hauptrolle nominiert, nein, der ihn erhalten sollte! Wie er vor vollem Haus (es saßen circa 1200 Menschen im Auditorium) so tat als sei der diese Woche bekannt gewordene Deal mit der Allianz als neuem Anteilseigner der FC Bayern AG noch nicht fix, war Weltklasse. Und schlechtes Benehmen zugleich. Meiner Meinung hätte er lieber die Floskel „dazu kann ich leider nichts sagen“ herausgeholt als verlogen zu sagen: „Wenn wir noch einen Partner dazuholen, investieren wie in Steine und nicht in Beine. Eventuell etwa in ein Fußballnachwuchszentrum.“ Ja klar, wenn.

Als wenn Herr Rummenigge nicht gewusst hat, dass der Vertrag mit der Allianz rein praktisch bereits in trockenen Tüchern ist und nur noch Formalitäten fehlen. Aber so ist es leider oft. Es wird für den Geldgeber gelogen, dass der Schmalz aus den Ohren kommt.

Dirk Huefnagels von der Hypo-Vereinsbank wusste da schon ehrlicher zu antworten: Angesprochen auf die theoretische Möglichkeit, als Anteilseigner bei den Bayern einzusteigen, sagte Huefnagels: „Eine strategische Partnerschaft ist für uns nichts. Ich wüsste nicht, wie man das refinanzieren könnte. Und irgendwie muss sich alles immer rechnen. Schließlich muss auch mein Gehalt bezahlt werden.“ Das kann man durchaus als offenen Seitenhieb gegen die Kollegen von Audi werten oder nun eben auch von der Allianz.

Morgen folgt Teil zwei der Rückschau.

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