Image-Video der HBL: Gewollt ist nicht gekonnt

Zuerst ein Lob: Immerhin hat die DKB Handball-Bundesliga einen Imagefilm in Auftrag gegeben. Besser als nichts. Nur hätte das Ganze doch etwas kreativer, witziger, actionreicher oder sonst wie interessanter sein können. Einfach bekannte Handballer vor die Kamera zu setzen und von ihnen erklären zu lassen, was Handball für sie ausmacht, ist etwas arg dünn.Der Spot „Handball ist mein Leben“ wird unter anderem bei Sport1, auf Youtube sowie auf den Online-Webseiten der Klubs der 1. und 2. Bundesliga zu sehen sein. Am Schluss des 40-Sekünders kommen noch die beiden Leipziger „Minis“ Oscar und Jette zu Wort („Und wir sind die Zukunft!“). Stellvertretend für den deutschen Handball-Nachwuchs, an dessen Förderung sich die Deutsche Sporthilfe ebenfalls beteiligt, weswegen das Video von der Sporthilfe unterstützt wird. Premiere wird der von der Hamburger Agentur Mhoch4 produzierte Film am kommenden Wochenende im Rahmen des Final-Four-Turniers um den DHB-Pokal haben.

Vielleicht ist es für absolute Handball-Nerds ganz toll interessant, was die folgenden aktiven und ehemaligen Spieler auf die Frage antworten, was den Handball für sie so faszinierend macht und warum die Sportart ihr Leben und ihre Leidenschaft ist: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Michael Haaß (SC Magdeburg), Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Anne Hubinger (HZ Leipzig), Dominik Klein (THW Kiel), Carsten Lichtlein (VfL Gummersbach), Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen), Steffen Weinhold (SG Flensburg-Handewitt), Patrick Wiencek (THW Kiel). Ebenso dabei sind der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft Andreas Thiel und Welt- und Europameister Markus Baur.

Für alle anderen nicht ganz so Verblendeten und eine rosa Handball-Brille Besitzer wirkt das aber ganz sicher nicht überzeugend. Die Sätze hätte sich jeder Siebtklässler ausdenken können: Das ist mein Leben; mein Lebensinhalt, große Hallen…

Und auch optisch passiert fast nix. Der Drolligkeitsfaktor mit den ach so süßen Kleinen am Ende kann es dann auch nicht mehr rumreißen. Das wirkt alles ziemlich uninspiriert.

Warum, frage ich mich, nutzt man nicht die ureigensten Stärken der Sportart und setzt diese in Szene? Betont sie und hebt sie hervor? Die Dynamik, die Schnelligkeit, die körperliche Härte, das Gemeinschaftliche? Das kann man doch alles in Bildern zeigen! Meinetwegen kann man die prominenten Handballer dann auch als Fürsprecher der Sportart dazwischen schneiden. Allein das Best-of der DKB HBL zum Tor des Monats März vermittelt weit mehr, was Handball ausmacht und warum man vielleicht nicht immer nur Fußball, Fußball, Fußball gucken muss (in Zeiten, wo selbst die Frauen-Fußballbundesliga von der Allianz in etwa genauso viel für das Namenssponsoring bekommt wie die Männer-Handballbundesliga von der DKB).

 

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