In der HBL: Trikotsponsor nur bei einem Spieler

Eine seltene Art des Trikotsponsorings gibt es ab sofort in der DKB Handball-Bundesliga (HBL): Das Unternehmen BGV/Badische Versicherungen und die Rhein-Neckar Löwen haben einen Sponsoring-Vertrag abgeschlossen und unter anderem vereinbart, dass nur auf dem Trikot eines einzelnen Spielers, Uwe Gensheimer (Foto), ein gesondertes Branding stattfinden wird.

Die Versicherungsgruppe ist fortan Premium-Partner (zweite Ebene) des HBL-Klubs und verpflichtete zudem Uwe Gensheimer als Markenbotschafter – und wirbt exklusiv auf dessen Trikot. Der Nationalspieler, der die absolute Identifikationsfigur des Vereins ist, wird im Rahmen der Partnerschaft als einziger Profi des HBL-Clubs auf dem linken Ärmel für BGV werben.

Vergleichbares ist in Deutschland bislang sehr selten und zum Beispiel in der Fußballbundesliga verboten. Der Ligaverband DFL wacht mit Argusaugen darüber, dass das Erscheinungsbild der Teams nicht durch zu viel Werbung verwässert wird. Das gegenteilige Extrem sieht man in anderen europäischen ersten Ligen wie in Österreich, wo die Logos der Werbepartner sogar auf den Hinterteilen der Spieler prangen darf und die Trikotsätze ohne Probleme mit Litfaßsäulen assoziert werden können.

Auch eine Variante: Ein Spieler hat anderen Trikotsponsor als Kameraden

In Österreich ist es laut Liga-Statuten auch möglich, einen Spieler pro Mannschaft mit separater Trikotwerbung – also losgelöst vom Hauptsponsor – auszustatten. Derartiges geschah etwa 2008 als das französische Telekommunikationsunternehmen Orange beim damaligen österreichischen Fußball-Rekordmeister Rapid Wien als Großsponsor einstieg: Auf der Brust von Rapid-Kapitän Steffen Hofmann prangte damals das Logo von Orange, während bei seinen Teamkollegen das Tankstellenunternehmen OMV auf der beliebtesten Sponsoringfläche warb.

So etwas wird es wohl auch in der HBL nicht geben. Die Variante mit Gensheimer könnte aber durchaus Schule machen: Schließlich hat es sicher für den einen oder anderen Unternehmenschef seinen ganz besonderen Reiz, exklusiv auf dem Trikot des Starspielers des Teams zu werben. Bekommen die Klubverantwortlichen es hin, dass sich der Hauptsponsor an derlei Sondervereinbarungen nicht stört, wie es Löwen-Manager Thorsten Storm offenkundig gelungen ist, sollte dieses Modell zu mehr Erlösen beim Sponsoring führen.

(Bildquelle: BGV/Rhein-Neckar Löwen)

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