Oh là là! Frankreich will Fußballmillionäre schröpfen

Das könnte zu Lohnnachverhandlungen bei den PSG-Stars Ibrahimovic und Co. führen und die Ligue 1 auf Abstand zur Bundesliga halten: Frankreichs Staatsoberhaupt François Hollande hat sich Medienberichten zufolge im Streit mit den französischen Fußballklubs um die geplante Reichensteuer stur gestellt.

Nach einem Gespräch mit den Vereinspräsidenten bekräftigte Hollande, dass es keine Ausnahmen geben werde. Die Steuer gelte „für alle betroffenen Firmen“. Die Vereinigung der professionellen Fußball-Vereine (UCPF) kündigte daraufhin an, den bereits geplanten Streik am letzten November-Wochenende in die Tat umzusetzen. Alle Spiele der ersten und zweiten Liga sollen ausfallen.

Konkret geht es darum: Alle Unternehmen, die Angestellten mehr als eine Million Euro pro Jahr bezahlen, sollen ab dem 1. Januar 2014 zunächst für zwei Jahre mit 75 Prozent Steuern zur Kasse gebeten werden – und die Klubs sollen davon nicht ausgenommen werden. Weltstars wie der für Paris St. Germain spielende Zlatan Ibrahimovic wären ohne Investoren somit kaum mehr zu halten.

Mehrkosten von 44 Millionen Euro für Ligue 1

Für die Vereine der Ligue 1 bedeutet der Steuerplan der Regierung Hollande eine Gesamt-Mehrbelastung von 44 Millionen Euro, 20 Millionen würden allein auf Meister Paris St. Germain entfallen. Ursprünglich wären für PSG sogar mehr als 30 Millionen Euro denkbar gewesen, doch die Regierung deckelte die Zahlung bei fünf Prozent des Unternehmensumsatzes.

„Der Präsident hat zwar aufmerksam gelauscht, uns aber nicht gehört“, sagte Frederic Thiriez, Chef der französischen Fußballliga, nach dem Treffen mit dem Staatsoberhaupt. „Es wurde heute keine Lösung gefunden, also werden wir unsere Kräfte mobilisieren“, ergänzte Thiriez.

Fünf Erstligisten wären nicht betroffen

Vier Clubs der Ligue 1 sind nicht von der Steuer betroffen, weil sie niemandem mehr als eine Million Euro Gehalt bezahlen: Evian TG, FC Lorient, FC Sochaux sowie Stade Reims. Dies gilt zudem für alle Vereine der Ligue 2. Der bevorstehende Streik würde den ersten Ausstand des französischen Fußballs seit 1972 bedeuten. Damals hatten die Spieler für die Befristung ihrer Verträge gekämpft, um den Verein wechseln zu können.

Besondere Brisanz erhält die Diskussion durch die Tatsache, dass der schwerreiche AS Monaco, der durch das Geld des Milliardärs Dimitri Rybolowlew aus Russland zur Saison 2013/14 wieder in die Eliteklasse aufgestiegen ist, durch ein Abkommen aus dem Jahr 1869 einen Sonderstatus genießt und nicht in Frankreich steuerpflichtig ist. Ein Prozess soll klären, ob Monegassen dennoch einen Anteil entrichten müssen.

(Bildquelle: Gabi Eder / pixelio.de)

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