FIFA ändert Sponsoring-Strategie

So kann man PR auch machen: Was seit über einem Jahr bekannt ist, einfach noch einmal als Meldung verbreiten. Denn das Folgende war bereits im Juli 2012 bekannt: Der Fußballweltverband hat sich etwas einfallen lassen, um mit Sponsoring noch mehr Geld einnehmen zu können. Für die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar wird die FIFA erstmals Sponsorpakete für einzelne Regionen anbieten. Dies kündigte FIFA-Marketing-Direktor Thierry Weil (Foto) an. Vermutlich will die FIFA nun aktiv in die Vermarktung dieses Modells einsteigen und hat deswegen diese „Neuigkeit” kundgetan.

Wie auch immer, inhaltlich will ich es dennoch hier beleuchten: Das aktuelle Sponsoring-Modell der FIFA wurde 2007 eingeführt und beinhaltet drei Ebenen von Sponsoren-Paketen. Die erste Ebene mit globalen Werberechten sind die sechs FIFA Partner (für die WM 2014 in Brasilien: Adidas, Coca-Cola, Hyundai/Kia, Emirates, Sony und Visa). Danach kommen auf der zweiten Ebene aktuell die acht offiziellen Sponsoren der FIFA WM 2014 (Budweiser, Castrol, Continental, Johnson & Johnson, McDonald’s, Moypark, Oi und Yingly). Auf der dritten Ebene finden sich bislang die Nationalen Förderer im gastgebenden Land.

Künftig keine Nationalen Förderer mehr

„Diese kommerzielle Struktur hat sich in den vergangenen zwei Weltmeisterschaften als sehr erfolgreich erwiesen, wir konnten alle Pakete verkaufen. Trotzdem meinen wir, dass die Zeit reif ist für Veränderungen“, so Weil. Statt Nationaler Förderer sucht die FIFA nun maximal 20 Regionale Förderer, die in den fünf definierten Regionen Nordamerika, Südamerika, Europa, Mittlerer Osten plus Afrika sowie in Asien werben dürfen. Pro Region soll es maximal vier Unternehmen auf der dritten Ebene geben.

Grund für die Veränderung sei eine gestiegene Nachfrage von Unternehmen, ihr Engagement auf ganze Regionen zu erweitern und nicht nur auf das gastgebende Land beschränkt zu sein. Ab 2015 sollen die neuen Pakete für die WM 2018 und 2022 eingeführt werden. „Der Sponsoring-Wert ist viel größer“, erklärt Weil. Marken, die etwa an der Region Südamerika interessiert sind, mussten bislang ein globales Sponsoring-Paket buchen. Das ist jetzt nicht mehr nötig, so der oberste Marketingchef der FIFA.

Mehreinnahmen durch neues Modell quasi garantiert

Zu den Preisen für das erweiterte Paket äußerte sich Weil nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die FIFA die Rechte für eine Region mindestens ebenso gut bezahlen lässt wie derzeit die Rechte für das nationale Sponsoring. Hinzu kommt die quantitative Ausweitung von derzeit acht Nationalen Förderern auf künftig dann 20 Regionalen Förderern.

Die Struktur der ersten und zweiten Ebene bleibt unverändert, weiterhin soll maximal 14 Unternehmen eine globale Präsenz eingeräumt werden. Einige Sponsoren für die FIFA WM 2018 und 2022 stehen schon fest: Coca-Cola, Hyundai/Kia, Gazprom und Anheuser-Busch Inbev.

Wer auf Original-Zitate via Bewegtbild steht, bitteschön: Die FIFA hat ein Video zu dem Ganzen online gestellt. Ab Minute 4:45 äußert sich Weil zu der künftigen Sponsoring-Pyramide:

(Bildquelle: Screenshot FIFA)

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