4000 Teams weniger: DFB gibt Imagekampagne in Auftrag

Siehe da: Auch der sonst so von Sorgen befreit erscheinende Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nun offenbar eine Baustelle, an der er vordringlich arbeiten will. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat kurz vor seiner Wiederwahl von Schwund im Jugendbereich berichtet. Mit einer millionenschweren Kampagne soll nun dagegen gesteuert werden. Und für den Seniorenbereich wird gar die Einführung von 7er- oder 9er-Teams diskutiert.

„Wir stehen vor großen demografischen Herausforderungen, das sehen wir bei den Zahlen der aktiven Fußballer”, sagte Niersbach gegenüber der Nachrichtenagentur Dpa. „Wir müssen an der Basis für Jungen und Mädchen werben wie nie zuvor. Wir haben beispielsweise bei den zehn- bis 14-Jährigen 4000 Mannschaften weniger als im Jahr zuvor”, sagte Niersbach vor dem DFB-Bundestag am Donnerstag und Freitag in Nürnberg – bei dem als wichtigstem Tagesordnungspunkt die Wiederwahl des 62-Jährigen für die kommenden drei Jahre zum Verbandschef ansteht.

Offenbar gibt es aber nicht nur im Jugendfußball Handlungsbedarf, laut dem scheidenden DFB-Vizepräsident Karl Rothmund vielmehr auch im Erwachsenenbereich. „Vereine in der Fläche sind in der Regel 300 Mitglieder groß. Da wird es oft schwer, in allen Mannschaften elf oder zwölf Spieler zusammenzukriegen. Deshalb müssen wir stärker auf 7er- oder 9er-Teams setzen, auch im Herrenbereich”, sagte Rothmund im gemeinsamen Interview des Madsack-Verlages für die „Hannoversche Allgemeine Zeitung” und die „Neue Presse”.

Bundesligisten boomen, Amateur-Vereine werden weniger

Der DFB hat zwar bei seiner Gesamtmitgliederzahl ein neues Rekordniveau von 6 822 233 Mitgliedern (plus 22 105 im Vergleich zum Vorjahr) erreicht. Jedoch ist dieser neue Rekord allein auf einen Boom bei den Bundesligisten zurückzuführen. Bei den kleinen Amateurvereinen sieht es völlig anders aus: Die Zahl der Vereine verringerte sich insgesamt auf 25 456 Klubs (minus 185). Die Zahl der gemeldeten Teams verkleinerte sich gar um 2,33 Prozent auf 165 229, vor allem eben im Juniorenbereich.

Um wieder mehr Jungen und Mädchen für den Fußball zu begeistern, hat der DFB die Agenturen Jung von Matt/Sports und Jung von Matt/Relations mit der Kreation und der Umsetzung einer Imagekampagne beauftragt. Jung von Matt/Next verantwortet die Digital-Aufgaben. Insgesamt sollen für die Kampagne 2,5 Millionen Euro bereit stehen. Offiziell soll die Kampagne beim 41. ordentlichen DFB-Bundestag am 24./25. Oktober vorgestellt werden.

(Bildquelle: I.Friedrich / pixelio.de)

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